Zeittafel Ostpreußens
um Chr. Geburt Germanenstämme im Weichselraum.
98 Tacitus erwähnt den Bernstein in seiner "Germania".
3./4. Jh. Völkerwanderung ostgermanischer Stämme.
um 960 ist der Name "Prussen" (Bruzi, Prusai) bezeugt. Wikinger am südlichen Ostseeufer.
997 Adalbert (der Heilige) von Prag wird während einer Missionsreise von den Prussen erschlagen.

1009 Brun von Querfurt, vom Papst zum „Erzbischof der Heiden“ ernannt, erleidet als erster deutscher Missionar in Ostpreußen den Märtyrertod.
1138 Polen zerfällt in Teilfürstentümer.
1178 Zisterzienser legen die Klosterabtei Oliva bei Danzig an.
1190-91 3. Kreuzzug (Barbarossa). Lübecker und Bremer Kaufleute stiften vor Akkon ein deutsches Hospital. Päpstliche Bestätigung des "Ordens von St. Marien" (zunächst zur Krankenpflege).
1198 Umwandlung des "Ordens von St. Marien" in einen geistlichen Deutschen Ritterorden durch den Papst. Sitz in Akkon.
1199 Der Papst verleiht dem Ritterorden die Tracht der Templer, allerdings mit schwarzem Kreuz auf weißem Mantel.

1201 Bischof Albert I. gründet am Unterlauf der Düna die Stadt Riga (1255 Erzbistum).
1202 Stiftung der „Brüder des Ritterdienstes Christi“ (Schwertbrüderorden) durch Bf. Albert.
1210-39 Hochmeister Hermann von Salza.
1215 Der Zisterzienser Christian von Oliva wird Prussenbischof.
1217 Papst Honorius III. ruft zum Kreuzzug ins Prussenland auf.
1225 Der Deutsche Ritterorden wird aus Siebenbürgen vertrieben.
1226 Konrad von Masowien bittet den Orden um Hilfe gegen die heidnischen Prussen. Ks. Friedrich II. erteilt mit der Goldbulle von Rimini die Vollmacht zur Eroberung prussischer Gebiete. Beginn der Eroberung des Prussenlandes (bis 1283).
1229 Der Papst entsendet Bf. Wilhelm von Modena als besonderen Legaten ins Prussenland.
1230 Im Vertrag von Kruschwitz tritt Konrad von Masowien dem Orden Kulm und Löbau ab.
1231 Landmeister Hermann Balk setzt über die Weichsel. Anlage der Ordensburgen Kulm (1233 mit Magdeburgisch-Kulmischem Stadtrecht) und Thorn (1232 mit Kulmischem Stadtrecht). Beginn der Christianisierung der Prussen.
1233 Gründung der ersten Burg Marienwerder. Hermann von Salza verleiht die Kulmer Handfeste als landesherrliches Privileg in den neuerworbenen Gebieten.
1234 Papst Gregor IV. übergibt Kulmerland und Teile des Prussenlandes dem Orden als "Eigentum des heiligen Petrus" zu ewigem Besitz. Das Ordensland unter dem Schutz des Heiligen Stuhls. Sieg des Ordens an der Sorge (Sigurna).
1236 Niederlage der Schwertbrüder gegen die Litauer bei Saule.
1237 Vereinigung der Schwertbrüder mit dem Deutschen Orden. Gründung von Elbing als erster Seehafen des Ordens. Hermann Balk setzt Dominikaner in der Prussenmission ein.
1240 Danzig mit deutschem Stadtrecht.
1242 Großfürst Alexander Newskij schlägt die Schwertbrüder auf dem Eis des Peipussees.
1243 Wilhelm von Modena teilt im Auftrag von Papst Innozenz IV. das Prussenland in die Bistümer Kulm, Pomesanien, Ermland und Samland ein. Erster Aufstand der Prussen.
1245 Das Ordensland wird kirchlich dem Erzbischof von Riga unterstellt.
1249 Im Vertrag von Christburg erkennen die pomesanischen, ermländischen und natangischen Prussen die Herrschaft des Ordens an und verpflichten sich, zum Christentum überzutreten. Der Orden bestätigt die persönliche Freiheit der Getauften.
1250 Errichtung der Ordensburg Balga.
1251 Gründung des Fürstbistums Ermland, der Deutschordenspriester Anselm wird erster Bischof.
1252 Eberhard von Seyn, Deutschmeister in Livland und Kurland, beurkundet den Bau der Burg Memel und somit die Gründung der Stadt Memel.
1254 Gründung von Braunsberg.
1255 Anlage der Burg Königsberg mit dem Namen zu Ehren des Königs Ottokar von Böhmen.
1258 Memel erhält Lübisches Recht.
1260 - 1273 Großer Aufstand der Prussen und Kuren endet mit deren endgültiger Unterwerfung: Die Prussen erhalten ein vermindertes Recht, das sie von den Deutschen unterscheidet.
1274 Beginn des Baus der Marienburg (fertiggestellt im wesentlichen 1398).
1275/76 Eroberung Schalauens.
1276 Marienburg erhält die Stadtrechte
1280 - 1300 Erste Einwanderungswelle deutscher Bauern ins Kulmerland und nach Pomesanien.
1283 Sudauen fällt als letztes prussisches Gebiet; d. h. 52 Jahre Widerstand gegen die Eroberung.
1284 Umzug des ermländischen Domkapitels von Braunsberg nach Frauenburg.
1286 Königsberg erhält Stadtrecht.
1289 Anlage der Burg Landeshut an der Memel (später Ragnit).
1290 Beginn der Besiedlung des Bistums Ermland. Konrad von Feuchtwangen Hochmeister des Ordens (bis 1297). Gründung der Stadt Preußisch- Holland durch den Landmeister Eberhard von Querfurt.
1291 Eroberung Akkons durch die Mamelucken. Ende der Kreuzzüge (seit 1096). Der Orden verlegt seine Residenz nach Venedig.
1294 Aussterben der Herzöge von Pommerellen. Lübeck gründet Städte-Hanse.
1295 Letzter Aufstand der Prussen.
1296 Die ersten Franziskaner in Braunsberg.
1297 Flämische Einwanderer gründen Preußisch-Holland.

1300 Königsberg Landmeistersitz.
1303 - 1311 Siegfried von Feuchtwangen Hochmeister
1309 Der Orden erwirbt Danzig und Pommerellen (östlich der Persante), der Hochmeister verlegt sein Haupthaus von Venedig auf die Marienburg.
1311 - 1335 Luther von Braunschweig Hochmeister Blüte der Dichtung. Der Orden fördert Verserzählungen vom Leben Christi und der Heiligen ("Passional") und Legendensammlungen ("Väterbuch").
1316 - 1341 litauischer Fürst Gedimin
1325 Gründung von Gerdauen. Der Ordenschronist Peter von Dusburg schreibt seine "Chronicon terrae Prussiae", das erste Geschichtswerk des Prussenlandes.
1326 Burg und Gebiet Memel bis zur Heiligen Aa und zum Oberlauf der Minge gehen vom Schwertorden des Bischofs von Kurland an den Deutschen Orden. Verstärkter Kampf gegen die Litauer.
1327 Gründung des Königsberger Kneiphofs. Kampfhandlungen zwischen Polen und dem Orden.
1329 Bau der Ordensfeste Preußisch.Mark
1330 - 1380 Bau des Königsberger Doms.
1333 Kasimir der Große von Polen überlässt dem Orden Pommerellen und Kulmerland (i. e. Westpreußen).
1339 Königsberg-Altstadt tritt der Hanse bei.
1340 Nicolaus von Jeroschin schreibt die "Kronike von Pruziland", eine freie Übersetzung von Dusburgs lateinischer "Chronicon".
1348 Errichtung der Burg von Allenstein, in der das ermländische Domkapitel residierte und ztw. Kopernikus als Verwalter war.
1350 Verlegung der Residenz des ermländischen Fürstbischofs nach Heilsberg.
1351 - 1382 Wirtschaftliche und politische Blütezeit des Ordens unter Hochmeister Winrich von Kniprode.
1353 Allenstein erhält Handfeste.
1367 Zusammenschluss der preußischen Handelsstädte in der Kölner Konföderation.
1370 Ordensmarschall Henning Schindekopp besiegt die Litauer bei Rudau. Die Hanse auf ihrem Höhepunkt.
1377 Gründung des Ordensschlosses zu Barten.
1386 Die Hochzeit des litauischen Großfürsten Jagiello mit Hedwig (Jadwiga) von Polen legt den Grundstein zur Großmacht Polen-Litauen.
Jagiello tritt zum Christentum über.
1393 Konrad von Jungingen wird Hochmeister. Wigand von Marburg schreibt eine gereimte Ordensgeschichte.
1397 Die kulmische Ritterschaft schließt sich im "Eidechsen-Bund" zusammen.
1398 Durch den Vertrag von Sallinwerder erhält der Orden das litauische Stammland Schamaiten. Die Deutschherrn besetzen zusammen mit der Hanse Visby auf Gotland.

1400 Kuren wandern ins nördliche Samland und auf die Nehrung ein.
1402 Der Orden kauft die Neumark von Brandenburg, damit größte räumliche Ausdehnung des Ordensstaates.
1407 - 1411 Ulrich von Jungingen Hochmeister. Außenpolitischer Niedergang des Ordensstaates. Kriegserklärung an Polen (1409).
1410 Vernichtende Niederlage des Ordens gegen ein polnisch-litauisches Heer unter Kg. Jagiello in der Schlacht bei Tannenberg und Grünfelde.
Heinrich von Plauen kann die Marienburg verteidigen.
1411 1. Friede von Thorn. Der Orden behält sein gesamtes Gebiet außer Schamaiten. Heinrich von Plauen Hochmeister.
1413 Absetzung Heinrich von Plauens, die von ihm geplanten Reformen sind gescheitert. Vereinigung des litauischen und polnischen Adels in einem Reichstag.
1414 - 1422 Kämpfe zwischen Orden und Polen.
1422 Festlegung der Grenze im preußisch-polnisch-litauischen Raum durch den Frieden von Meldensee. Der Ritterorden beherrscht in Zukunft ausschließlich Gebiete, die einst Prussen gehörten.
1440 Zusammenschluss des Adels und der Städte unter Hans von Baisen im "Preußischen Bund". Anlehnung an Polen. Rebellion von 19 preußischen Städten gegen den Orden (1441).
1450 ff. Einwanderung von Litauern im Memelland. Kaiser und Papst sprechen sich gegen den "Preußischen Bund" aus.
1453 -1466 "Dreizehnjähriger Krieg" zwischen Orden und "Preußischem Bund", der sich dem Kg. von Polen unterstellt.
1455 Bruderkrieg zwischen Altstadt Löbenicht und dem aufständischen Kneiphof. Der Orden verpfändet die Marienburg an seine Söldner, die sie an Polen verkaufen. Neumark geht an Brandenburg zurück.
1457 Auszug des Ordens aus der Marienburg (ab 1466 Schloß der polnischen Könige). Die Residenz des Hochmeisters wird in die Königsberger Burg verlegt. Danzig, Elbing und Thorn "freie Städte." Zerstörung Memels durch die Danziger. Enea Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II.) Fürstbischof des Ermlands.
1464 Paul von Legendorf unterstellt das Ermland der Schutzherrschaft Kg. Kasimirs IV. von Polen.
1466 Kasimir IV. besiegt den Orden, dessen Großmachtstellung der 2. Friede von Thorn beendet. Polen erhält Ermland, Kulmerland, Pommerellen, die Gebiete um Marienburg und die Oberhoheit über das restliche Ost-Preußen.
1467 Papst und Kaiser verweigern die Anerkennung des Thorner Friedens.
1469 - 1476 Krieg der Hanse mit England
1473 - 1543 Nikolaus Kopernikus.
1478/79 Ermland unterliegt Polen im "Pfaffenkrieg".
1492 In Marienburg erscheint die Lebensbeschreibung Dorotheas (die Heilige) von Montau als erstes in Preußen gedrucktes Buch.

1511 Markgraf Albrecht von Brandenburg Ansbach Hochmeister. 1519 Letzter Krieg des Ordens mit Polen, vergeblicher Versuch Albrechts, die Oberhoheit Polens abzuschütteln.
1523 Erste evangelische Predigt im Königsberger Dom. Heimliches Treffen Albrechts mit Luther und Melanchthon. Einführung der Reformation bei den Preußen durch Bischof Georg von Polentz.
1524 Paulus Speratus wird Hofprediger in Königsberg (später Bf. von Pomesanien).
1525 Krakauer Friede: Der Ordensstaat unter dem Hochmeister Albrecht von Brandenburg wird ohne das Ermland, weil sich der Bischof Mauritius Ferber (1523 - 1537) sträubt, weltliches Hzgt. der Hohenzollern mit Königsberg als Hauptstadt. Preußischer Bauernaufstand.
1527 Bei Weinreich in Königsberg wird das erste preußische Gesangbuch gedruckt.
1532 Der Reichstag zu Speyer legt die Reichsacht über Albrecht.
1544 Gründung der Königsberger Universität (Albert-ina/-us)
1545 Druck des prussischen Katechismus bei Weinreich.
1548 Der protestantische Theologe Andreas Osiander in Königsberg. "Osiandrischer Streit" und Königsberger Disputation (1550).
1550 - 1570 Mennoniten lassen sich im Mündungsgebiet der Weichsel, an der Nogat-Mündung, am Drausensee, im Tiegendörfer und Elbinger Gebiet nieder. Litauer wandern in den nördlichen Landesteil ein.
1552 Tilsit erhält Stadtrecht.
1561 Der livländische Zweig des Ordens wird weltliches Herzogtum unter polnischer Hoheit.
1565 Gründung des Jesuiten-Kolleg in Braunsberg.
1568 Tod Albrechts in Tapiau.
1569 Der Reichstag von Lublin wandelt die Personalunion Westpreußens mit der polnischen Krone in eine Realunion mit dem polnischen Reich um.
1570 Reichstag zu Warschau mit Demütigung der Stadträte aus Danzig
1571 Regina Protmann gründet in Braunsberg das Mutterhaus der Schwestern von der heiligen Katharina.

1601/02 Pestepidemie in Königsberg fordert 12 000 Tote.
1605 Einrichtung der „fahrenden und reitenden Post“ von Berlin nach Königsberg.
1613 Johann Sigismund, Hzg. von Preußen, tritt zum Kalvinismus über.
1618 Nach dem Aussterben der preußischen Linie des Hohenzollernhauses Personalunion Preußens mit Brandenburg.
1619 - 1689 Ännchen von Tharau (Tochter des Pfarrers Andreas Neander in Tharau)
1620 - 1688 Friedrich Wilhelm, ab 1640 Kurfürst von Brandenburg.
1621 Schwedisch-polnischer Krieg. Gustav Adolf von Schweden besetzt Pillau (1626). Im Vertrag von Altmark (1629) kommen Preußisch-Polen und Livland zu Schweden. Im Vertrag von Stuhmsdorf (1635) gibt Schweden alle Eroberungen in Preußen wieder auf. Litauer fallen in die Landschaft um Memel ein.
1630 Gründung des Jesuitengymnasiums in Rößel.
1656 2. Schwedenkrieg. Im Vertrag von Labiau entläßt Karl X. Preußen aus dem Lehnsverhältnis zur schwedischen Krone. Sieg der Brandenburger und Schweden bei Warschau über Polen. Jesuiten errichten Missionsstation in Königsberg.
1656 Tartareneinfall in Ost-Preußen.
1657 Der Kurfürst von Brandenburg tritt von der schwedischen auf die polnisch-dänische Seite über. Polnische Lehnshoheit über Preußen erlischt mit dem Vertrag von Wehlau.
1660 Der Friede zu Oliva beendet den Krieg zwischen Polen und Schweden. Polen behält Westpreußen. Bestätigung der Souveränität Preußens mit dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg als unabhängigen Herzog.
1678/79 Schweden fallen in Ostpreußen ein und bedrohen Königsberg. Winterfeldzug Friedrich Wilhelms. Friede von Saint Germain.
1685 Rund 20 000 Hugenotten wandern in Preußen ein
1698 Leopold von Anhalt-Dessau führt Gleichschritt und eiserne Ladestöcke im preußischen Heer ein.

1700 - 1721 Nordischer Krieg.
1701 Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg in Königsberg gegen den Einspruch des Papstes als Friedrich 1., König "in" Preußen gekrönt. Die Provinz gibt ihren Namen an den brandenburgisch-preußischen Gesamtstaat ab.
1708 Preußische Kleiderverordnung verbietet "geringen Leuten" vornehme Kleider.
1708 - 1711 In Ost-Preußen wütet die Pest, die etwa eine halbe Million Menschenleben fordert.
1710 Russland erobert baltische Staaten.
1713 - 1740 Friedrich Wilhelm 1. (Soldaten-) König in Preußen.
1714 Ansiedlung französischer Schweizer und Litauer (zum Ausgleich der Verluste durch die Pest).
1715 Preußen tritt in den Nordischen Krieg gegen Schweden ein.
1724 Friedrich Wilhelm I. vereinigt die 3 Städte Königsberg (s. 1784) und gründet die Stadt Gumbinnen.
1724 - 1804 Immanuel Kant, Philosoph in Königsberg.
1725 Der Königsberger Gottsched gibt die moralische Wochenschrift "Die vernünftigen Tadlerinnen" heraus.
1730 - 1788 Johann Georg Hamann.
1732 Einladungspatent Friedrich Wilhelms, Einwanderung der Salzburger Religionsflüchtlinge. (http://home.t-online.de/home/salzburger/Fam-name.htm)
Gründung des Gestüts Trakehnen (Ostpr. Warmblut), dessen reinrassige Zucht die Elchschaufel als Brand führen darf.
1740ff. Regierungsantritt Friedrichs 11. (bis 1786), Rivalität zwischen Brandenburg-Preußen und Österreich (Preußisch-Österreichischer Dualismus bis 1866).
1741 Gründung der "Königlichen Deutschen Gesellschaft" zur Verbesserung der deutschen Sprache in Königsberg.
1742 Aufgrund einer Verordnung Friedrich des Großen müssen in Ost-Preußen Maulbeerbäume angepflanzt werden.
1744 - 1803 Johann Gottfried Herder.
1746 Gründung der ersten Königsberger Loge ("Zu den drei Ankern").
1748 Preußen schützt seine Bauern vor dem "Bauernlegen".
1755 500-Jahr-Feier Königsbergs.
1756 Königsberg erhält seine erste jüdische Synagoge.
1756 - 1763 Siebenjähriger Krieg, Ostpreußen von 1758 - 62 unter russischer Besetzung.
1762 Versandung des Ortes Lattenwalde auf der Kurischen Nehrung
1772 1. Teilung Polens: Ostpreußen wieder mit Westpreußen (außer Danzig und Thorn) und dem Bistum Ermland vereinigt. Brückenschlag zwischen Brandenburg und Ostpreußen. Besetzung der Marienburg durch preußische Truppen.
1773 Die beiden preußischen Provinzen erhalten amtlich die Namen West- und Ostpreußen.
1776 - 1822 E. T. A. Hoffmann.
1784 Herausgabe einer vierbändigen „Wirtschaftliche Naturgeschichte Ost- und Westpreußens“ von Prof. Fr. G. Bock in Dessau. Verschmelzung der Orte Kneiphof, Altstadt und Löbenicht zu Königsberg (s. 1724).
1786 Das "Preußische Wörterbuch" erscheint mit bedeutendem Heimatwert.
1786 - 1797 Friedrich Wilhelm II.
1788 Kants "Kritik der Praktischen Vernunft".
1793 2. Teilung Polens: Danzig, Thorn und "Südostpreußen" bei Preußen.
1794 Polnischer Aufstand durch preußische und russische Truppen niedergeschlagen.
1795 3. Teilung Polens: Gründung von Neu-Ostpreußen (Masowien zwischen Ostpreußen, Weichsel und Bug).
1797 Versandung des Ortes Grawaiten auf der Kurischen Nehrung

1802 Kg. Friedrich Wilhelm III. (1797-1840) und Kgn. Luise empfangen den Zaren in Memel.
1805 - 1807 Heinrich von Kleist Angestellter der Königsberger Kriegs- und Domänenkammer.
1806 Napoleon besiegt Preußen bei Jena und Auerstedt. Polen besetzen "Südpreußen". Flucht der kgl. Familie über Königsberg nach Memel.
1807ff. Schlacht bei Preußisch-Eylau, Besetzung von Königsberg. Friede zu Tilsit. Napoleon gründet das Hzgt. Warschau. Aufhebung der Erbuntertänigkeit der Bauern und der Adelsvorrechte. Städteordnung mit Selbstverwaltung durch die Stein-Hardenbergschen Reformen.
1807 - 1810 Die obersten preußischen Staatsbehörden haben ihren Sitz in Ostpreußen.
1807 - 1815 Danzig Freie Stadt, Thorn und Kulm beim Hzgt. Warschau.
1809 Napoleon hebt in Regensburg den Deutschen Orden auf.
1810 Fortsetzung der Steinschen Reformen durch Fürst von Hardenberg. Einführung der Gewerbefreiheit. Preußen zieht die Güter des Ordens ein, der sich nur in den Niederlanden und Österreich erhalten kann.
1812 Preußen nimmt an Napoleons Russland-Feldzug teil. General York schließt Waffenstillstand mit den Russen (Konvention von Tauroggen).
1813 Deutscher Befreiungskrieg, Königsberg Ausgangspunkt der preußischen Erhebung. Einrichtung der Landwehr. Aufruf Friedrich Wilhelms III.
"An mein Volk" und Stiftung des Eisernen Kreuzes. Völkerschlacht bei Leipzig.
1814 Einführung der allgemeinen Wehrpflicht. Der Wiener Kongreß bestätigt die Zugehörigkeit Westpreußens zu Preußen.
1815 Bildung der Provinz Ostpreußen. Russland gewinnt das Königreich Polen.
1816 "Deutscher Bund" unter österreichischer Führung. Ostpreußen hat 886 000 Einwohner.
1821 - 1891 Ferdinand Gregorovius geb. in Neidenburg; Verfasser italienischer Reiseschilderungen
1822 Fund von 97 römischen Goldmünzen aus dem 3. Jh. In einem Hügel (Goldberg) bei Braunsberg
1824 - 1831 Joseph Frhr. von Eichendorff Oberpräsidialrat in Königsberg. Agrarkrise in Ostpreußen.
1824 - 1878 Ost- und Westpreußen in der Provinz Preußen vereinigt.
1825 Versandung des Dorfes Kuntzen (bei Rossitten) auf der Kurischen Nehrung
1827 Einrichtung des "Blutgerichts", Königsbergs weltbekanntem Weinlokal.
1828 Das erste Dampfschiff im Königsberger Hafen.
1830 Vergeblicher Aufstand der Polen gegen Russland
1832 Philipponen wandern aus Russland in Masuren ein.
1834 Kaiser Franz L erneuert den Deutschen Orden in Österreich als katholische Adelsgemeinschaft.
1836 Richard Wagner in Königsberg. Frauenburg wird Residenz des Bf. von Ermland.
1837 Strandbewohner erhalten das Recht Pächter für die Bernsteingewinnung werden zu können, was jahrhundertelang ein Monopol der Familie Jaski aus Danzig war.
1839 Versandung des Ortes Preden auf der Kurischen Nehrung
1840 Die Weichsel verschafft sich am 1.2. bei Danzig einen neuen Durchbruch zum Meer.
1846 Versandung des Ortes Neu-Negeln auf der Kurischen Nehrung
1848ff. Deutsche Nationalversammlung in der Paulskirche. Ostpreußen im Deutschen Bund. Entstehung der Nationalitätenfrage.
1849 Kg. Friedrich Wilhelm IV. von Preußen lehnt Kaiserkrone ab.
1853 Königsberg durch die Ostbahn mit Berlin verbunden.
1854 Memel durch Großfeuer stark zerstört.
1855 Am 28.3. Überflutung der Weichsel zwischen Kossowo und Montau. Mit der "Borussia" läuft in Elbing der erste auf einer preußischen Werft gebaute eiserne Seedampfer vom Stapel.
1857 Kg. Wilhelm IV. von Preußen übergibt wegen geistiger Erkrankung seine Vertretung an seinen Bruder. Hermann Sudermann in Matziken bei Heydekrug geboren
1861 Königskrönung Wilhelms I. in Königsberg.
1862 - 1864 Polnischer Aufstand gegen Rußland scheitert
1864 Preußisch-dänischer Krieg.
1866 Preußisch-österreichischer Krieg.
1867 - 1945 Käthe Kollwitz.
1870 - 1871 Deutsch-französischer Krieg. Wilhelm 1. in Versailles zum deutschen Kaiser ausgerufen.
1875ff. Ost- und Westpreußen verlieren durch Abwanderung in die westlichen Reichsteile rund 1,3 Millionen Menschen.
1877 Der Preußische Landtag genehmigt die Teilung der Provinz Preußen in West- und Ostpreußen mit Danzig und Königsberg als Metropolen.
1879 - 1965 Agnes Miegel.
1885 Ausweisung von rund 30 000 Polen aus Posen und Westpreußen, um die Bevölkerung vor einer “Polonisierungy“ zu schützen.
1888 Überflutung der Weichsel am Palmsonntag bei Johnsdorf
1888 - 1918 Kaiser Wilhelm II.
1890 Emil von Behring entdeckt Diphterie- und Tetanusantitoxin.
1899 Der Staat übernimmt selbst die Gewinnung des Bernsteines

1900 - 1904 Bau der Techn. Hochschule (Renaissancegebäude) in Danzig
1910 Ostpreußen hat rund 2 Millionen Einwohner.
1911 Gründung des "Salzburger Vereins" als Zusammenschluß der Ostpreußen Salzburger Herkunft (bis 1945).
1914ff. Ostpreußen als einzige deutsche Provinz Kriegsgebiet. Sieg über die Narewaarmee in der Schlacht bei Tannenberg, Befreiung Ostpreußens durch die Schlacht an den Masurischen Seen und den Winterfeldzug (1915).
1916 Beginn der Ostpreußenhilfe.
1918 Zusammenbruch der Mittelmächte. Revolution in Deutschland, Gründung der Republik Polen unter Pilsudski.
1919ff. Ostpreußen wird im Vertrag von Versailles durch den "Polnischen (Weichsel-) Korridor" vom Reich abgetrennt, erhält den Kreis Elbing, verliert das Soldauer Gebiet an Polen. Das Memelgebiet wurde an die Alliierten (Entente) abgetreten und von einem französischen Gouverneur verwaltet. Teilung der Stadt Tilsit mit der Memel als Grenze. Westpreußen, rechts von Weichsel und Nogat, kommt als Reg.-Bez. zu Ostpreußen.
1920 Volksabstimmung im Reg.-Bez. Allenstein endet mit 97,9%, im westpreußischen Reg.-Bez. Marienwerder mit 92,28% der Stimmen zugunsten Preußens. Am 15.11. wird Danzig mit 1 900 km² und 385 000 Ew. zur Freien Stadt erklärt. Eröffnung der ersten Ostmesse in Königsberg durch Reichspräsident Ebert.
1923 Litauen annektiert das Memelland trotz Proteste der Bevölkerung.
1925 am 16.Juni hat Ostpreußen 2 270 283 Ew. Und außer Königsberg noch 4 kreisfreie Städte (Allenstein, Elbing, Insterburg, Tilsit) und 73 kreisgehörige Städte von 900 bis 23 000 Ew. (49 Städte bis 5 000, 15 bis 10 000, 5 bis 15 000 und 3 zwischen 15 000 bis 23 000 Ew.)
1926 - 1938 Kriegszustand im Memelland.
1931 Erlass des Osthilfegesetzes.
1934 Abschluss des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts.
1935 In Marienburg werden die katholischen Schulen geschlossen.
1936 Polnische Einschränkungen im Durchgangsverkehr zwischen Ostpreußen und dem Reich. Deutscher Wahlsieg bei den Kreistagswahlen im Memelland.
1937 Nach Zwischenfällen während der Fronleichnamsprozession in Heilsberg wird die bischöfliche Druckerei in Braunsberg beschlagnahmt.
1938 Progromnacht gegen Ostpreußens Juden. Verbot der katholischen Organisationen, Verhaftung von Priestern.
Ostreußen
1939 Das Memelland kehrt auf friedlichem Weg zu Ostpreußen zurück, Litauen erhält Vorzugsrechte im Memeler Hafen. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs Wiedergewinnung Westpreußens. Rund 7 000 Volksdeutsche werden Opfer des Bromberger "Blutsonntags". Danzig proklamiert die Vereinigung mit dem Reich, der Landweg nach Ostpreußen wird von deutschen Truppen geöffnet. In Ostpreußen leben knapp 2,5 Millionen Deutsche.
1944 Attentat auf Hitler im Führerhauptquartier (Wolfsschanze) bei Rastenburg, Angriff der sowjetischen Luftwaffe auf Tilsit, Einfall der Roten Armee in Ostpreußen. Völlige Zerstörung der Königsberger Innenstadt durch die britische Luftwaffe. Beginn der Evakuierung der Bevölkerung.
1945 Fluchtbewegung der ostpreußischen Bevölkerung. Zusammenbruch der Weichselfront. Kapitulation der "Festung" Königsberg, Besetzung durch die Rote Armee. Im Potsdamer Abkommen wird Ostpreußen von den USA und Großbritannien unter Vorbehalt der endgültigen Regelung durch einen Friedensvertrag in 2 Verwaltungsbezirke aufgeteilt. Der nördliche, von dem das Memelland zur litauischen Sowjetrepublik kommt, steht unter sowjetischer, der südliche unter polnischer Verwaltung. Die Grenze verläuft südlich des 54. Breitengrades. Beginn der Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem Preußenland (zusammen 1.2 Millionen Personen).
1946 Am 4. Juli wird Königsberg in Kaliningrad umbenannt.
1947 Durch Kontrollratsbeschluss der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion wird der preußische Staat aufgelöst.
1948 Ausweisung der letzten Königsberger.
1949 Gründung der Landsmannschaft Ostpreußen in der BR Deutschland.
1950 Beginn der Aussiedlung aus dem unter polnischer Verwaltung stehenden, ab 1957 auch aus dem nördlichen Teil Ostpreußens (besonders nach Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen). Die Gesamtzahl der Flüchtlinge und Vertriebenen aus Ostpreußen beläuft sich auf rund 2 Millionen.
1970 Im Moskauer Abkommen stimmt die BR Deutschland der bestehenden Grenzziehung zu, eine endgültige Grenzregelung wird einem künftigen Friedensvertrag überlassen.
1978 Bayern übernimmt die Patenschaft für die Landsmannschaft Ostpreußen.
1980 Protest der Landsmannschaft gegen die faktische Annexion Ostpreußens durch die UdSSR und die Volksrepublik Polen.
1987 Eröffnung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg.
1990 Die einst von Stalin vertriebenen Russlanddeutschen erwägen eine Massensiedlung (autonome Republik) im Gebiet von Königsberg.
1991 Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Bildung neuer unabhängiger Staaten hat das nördliche Ostpreußen keine direkte Verbindung mehr zu Russland. Präsident Boris Jelzin stimmt dem Plan zu, das Gebiet Kaliningrad in die Freihandelszone “Jantar“ (Bernstein) umzuwandeln.
1993 "Freiheit", eine Organisation der Deutschen in Russland, fordert die Schaffung einer "Baltenrepublik der Deutschen" in der russischen Exklave Kaliningrad. Im ehemaligen Königsberger Raum leben jetzt zwischen 20 000 und 25 000 Russlanddeutsche.

Zusätzliche, detaillierte und aktuelle Informationen mit vielen weiterführenden Links findet man immer bei WIKIPEDIA.